EINE DEUTSCHE FAMILIE

Der Dokumentarfilm erzählt die Geschichte der Familie Bergmann, geprägt durch die deutsche Geschichte zwischen 1933 und 2018.

Manfred Bergmann, geboren 1928, war bei Kriegsende 17 und bereit, für seine vom Nationalsozialismus geprägte, antikommunistische Überzeugung weiter zu kämpfen. Dies brachte ihm zunächst mehrere Aufenthalte in sowjetischen Straflagern und anschließend in Justizvollzugsanstalten der DDR, u.a. Im Straflager Buchenwald und in Waldheim ein. Angeworben von der KGU (Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit) und bezahlt vom CIA beging er Sabotage an Versorgungseinrichtungen der DDR.

Seine Tochter, Anne Bergmann, geboren 1952, erlebte ihren Vater zu Beginn ihres Lebens überwiegend auf Hafturlaub. Als 1957 ihre Mutter zusammen mit dem Vater die DDR verlässt, um eine erneute Inhaftierung von Manfred Bergmann zuvor zu kommen, bleibt Anne allein bei den Großeltern zurück. Für sie bricht eine Welt zusammen. Die Einschulung, den Unterricht und die Kindheit im Sozialismus erlebt sie dagegen positiv. Es seien Werte vermittelt worden, etwa Gemeinschaft und Gerechtigkeitssinn.

Die Eltern stellen weiter Ausreiseanträge für ihre Tochter, die Erfolg haben, als Anne neun Jahre alt ist. Im Westen angekommen, findet sie sich schnell ein. Allerdings steht für die Eltern das Geschäft, eine Wäscherei in Euskirchen, stets an erster Stelle. Als Jugendliche, mit ca. 17 Jahren, lernt sie ein paar junge Männer kennen, die eine antikapitalistische, der DDR zugewandte Weltsicht haben. Anne beginnt sich für Politik zu interessieren, legt ihre Mitgliedschaft in der CDU, der auch der Vater angehört, ab. Dies ist der Beginn massiver Konflikte zwischen Vater und Tochter Bergmann, die sich trotz aller Bemühungen, zu einander zu finden, bis an das Lebensende von Manfred Bergmann fortsetzten.

 

Im Film erzählt Manfred Bergmann von seinem politischen Leben und seiner Überzeugung, wenigstens “einen kleinen Beitrag zum Sturz des Sozialismus beigetragen zu haben”.  Für Anne hingegen ist der Tag des Mauerfalls kein Grund zum Feiern. Viele Errungenschaften der DDR seien   “einfach platt gemacht worden.”